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FAZ: Sicher ist nicht gleich sicher

Frankfurter Allgemeine Zeitung, August 19, 2017, by Gerald Braunberger.

“Es ist eine spektakuläre Datenanalyse über die Renditen der wichtigsten Kapitalanlagen seit dem 19. Jahrhundert: Ein Bonner Ökonom rüttelt die Finanzszene auf, indem er zeigt, dass vermeintlich sichere Anlagen durchaus nicht sicher sind.”

“Die Ergebnisse sind spektakulär und verdeutlichen ein weiteres Mal die erhebliche Bedeutung der Streuung von Vermögen.”

“Dies belegt, was in den vergangenen Jahren mehrfach auch von der Deutschen Bundesbank betont worden ist. Negative Zinsen und Renditen sind aus der Geschichte wohl bekannt und kein Ausnahmetatbestand unserer Zeit. Auch befinden sich die Zinsen und Renditen in der Gegenwart nicht auf historischen Tiefstständen.”

“Eine weitere bemerkenswerte Beobachtung ist die in den vergangenen Jahrzehnten entstandene große Differenz zwischen den kurzfristigen und den langfristigen Zinsen. Während der kurzfristige Zins stark von der Geldpolitik kontrolliert wird, haben die Notenbanken offenbar Einfluss auf die langfristigen Zinsen verloren – ein Phänomen, das modernen Finanzökonomen bekannt ist, aber von vielen traditionellen Ökonomen wie auch von zahlreichen Finanzmarktteilnehmern unterschätzt wird.”

“Bemerkenswert ist vor allem, dass Immobilien in etwa so hohe Renditen gebracht haben wie Aktien, weil dies zumindest auf den ersten Blick jeder wirtschaftlichen Logik entspricht.”

“Piketty hat Recht: Ihre einzigartige Datenbasis über die Renditen auf Anlagen erlaubt es den Autoren auch, sich mit einer populären Streitfrage der vergangenen Jahre zu befassen. Der französische Ökonom Thomas Piketty hatte in einem vor drei Jahren erschienenen Buch die These vertreten, die Ungleichheit habe in den Industrienationen zugenommen, weil die Kapitalrendite höher sei als die Wachstumsrate der Wirtschaft.”

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